Drei-Pässe-Tag

Montagmorgen. Heute stehen drei Pässe an, um ins Passeiertal zu kommen: Das Oberjoch, diesmal bergauf ins Tannheimer Tal, das Hahntennjoch vom Lechtal nach Imst und das Timmelsjoch vom Ötztal ins Passeiertal. Schöne Grüße an meine Höhenangst…

In Haldensee tanken wir und zu meiner großen Überraschung steht zwei Häuser weiter die Pension Aggenstein, in der ich 1962 mit meinen Eltern Urlaub gemacht habe. Was für ein netter Zufall.

Weiter geht’s durch das Tannheimer ins Lechtal, wo das Hahntennjoch auf uns wartet. 1.894 m Höhe und 15 Kehren sind nicht gerade rekordverdächtig, aber die weiten Aussichten in die Bergwelt fordern mir einiges ab, insbesondere, wenn wir auf der Talseite der Straße fahren. Eisern konzentriere ich mich auf das Asphaltband, vermeide, davon aufzuschauen. Schließlich läuft die GoPro mit und ich kann mir die Berge später zu Hause ansehen.

In Imst gibt es einen Imbiss beim Schachtelwirt – nicht sehr lecker, aber zweckmäßig: kurz und sättigend. Dann biegen wir ins Ötztal ein. Inzwischen ist die Fahrt zur Hitzeschlacht mutiert, denn die dekorativen Wolken haben sich längst aus dem Staub gemacht. Da versprechen die knapp 2.500 m des Timmelsjoches doch etwas Kühlung, auch wenn dafür 44 Kehren und 14 EUR Maut auf der Soll-Seite anstehen.

Und ich bin erstaunt. Die Auffahrt bis zur Mautstelle, sowie weiter bis zum Scheitelpunkt verlaufen durch zum Teil weite Talschneisen, die selbst mir angenehm sind! Damit hatte ich nicht gerechnet. Schön, schön! Auch abwärts fahren wir eine ganze Weile wunderbare Wechselkurven auf der richtigen Straßenseite – nämlich am Berg.

Bis, ja bis eben die ersten Kehren kommen und wir deutlich längere Strecken auf der Talseite der Straße zurück legen müssen. Da ist dann wieder der Mittelstrich mein Freund und Blicke in die Landschaft verbieten sich. Aber ich komme ohne Panik runter.

Am Ende des Tages bin nicht nur ich platt und als wir im Moarhof, hoch über St. Martin im Passeiertal, unsere Zimmer beziehen, laden die frisch gemachten rot-karierten Betten doch sehr intensiv zu einem Nickerchen ein. Wer wären wir, wenn wir dieser Einladung nicht nachkämen…!

Ach ja, der Moarhof. Eine „Entdeckung“ von Dennis, die durchaus auch von meinem Vater hätte stammen können: Viel weiter weg von irgendeinem Ort geht kaum – wir befinden uns ca. 1,5 km Luftlinie (!) über St. Martin, die Anfahrt eine steile, einspurige Arie von gefühlten 100 Kehren. Der Lohn: Eine einfach atemberaubende Aussicht und herzliche Gastleut bei schlichter, aber frisch und mit Liebe zubereiteter Verpflegung. Und der Preis? Zumindest im Verhältnis zum Aufenthalt im Kleinwalsertal, kaum der Rede wert. Da zeigen sich bei Dennis deutlich die Familiengene…

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    1. Morgen wird’s nochmal was über Meran geben, und dann geht’s auch bald wieder heimwärts. Ist halt nur ein Kurztrip. Ende August fahren wir allerdings nach Irland. Da gibt’s dann neue Geschichten – wenn mich das Guinness und der Irische Single Malt nicht völlig außer Gefecht setzen 🙄 .

  1. Was für eine fantastische Landschaft und tolle Aussicht euch gezeigt wird – beneidenswert! Dazu noch schönes Wetter- ihr müsst wirklich Engel sein. Schön, dass ihr uns daran teilhaben lässt. Weiterhin eine gute Fahrt. 😅

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