Heute unternehmen wir gar nichts. Wir sind einfach faul, genießen den Strand und das schöne Wetter. Allerdings müssen wir uns auch um die Heimreise kümmern. Wir hatten vor, zurück am Mittelmeer entlang bis zum Rhonetal, dort nach Norden und dann durch die Schweiz nach Hause zu fahren. Aber in der Alpenregion sind Temperaturen von etwa 12°C mit Regen angesagt. Dafür sind wir weder ausgerüstet, was warme Kleidung angeht, noch sind wir an solche Temperaturen gewöhnt. Wir frieren ja nachts schon, wenn „nur“ 27°C herrschen.
Also fragen wir in der Rezeption des Campingplatzes, ob wir von dort einen Autoreisezug von Narbonne nach Berlin buchen können und erhalten auch tatsächlich eine Zusage. Leider gibt es in dem Zug, der am Sonnabend fährt, keine Plätze mehr und so müssen wir von Narbonne nach Hamburg buchen. Kostet nicht mehr, bringt uns aber noch eine heftige Rückfahrt von Hamburg ein.
Abends leisten wir uns dann ein „Abschiedsessen“ im Restaurant des Campingplatzes: Paella mit herrlichen Meeresfrüchten und einen guten Rosewein dazu. Da kann selbst Hendrik, der Meeresfrüchten immer etwas skeptisch gegenüber steht, nicht wiederstehen und ich muss aufpassen, dass meine Scampi und Muscheln nicht auch ohne mein Zutun immer weniger werden…
Früh morgens um 6:00 Uhr packen wir die Zelte zusammen und rödeln die Maschinen auf. Auf dem Platz herrscht noch Nachtruhe und es ist angenehm kühl. Lieber etwas zu zeitig unterwegs sein als zu spät am Bahnhof in Narbonne ankommen. Wir müssen dort immerhin noch unsere Fahrkarten abholen und der Zug wartet nicht…
So leise, wie es geht, schleichen wir uns vom Platz, fahren an der herrlichen Küste entlang und dann ab St. Agaró auf direktem Wege zur Autobahn nach Frankreich. Leider war die Nacht kurz, der Wein gestern Abend lecker und an Frühstück gar nicht zu denken. Daher muss an der nächsten Tanke erst einmal eine kalorienreiche Cola her, denn um diese Tageszeit ist hier noch alles geschlossen.
Kurioserweise habe ich ein kleines Andenken an den Campingplatz mitgenommen: Eine Ameise, die sich in meinem Helm offenbar sehr wohl gefühlt hat. Jetzt, während der Fahrt, krabbelt sie immer mal aus dem Helmfutter heraus und quer über die Sonnenblende. Das irritiert natürlich. Aber wenn ich anhalte und das Visier hochklappe, um sie zu verscheuchen, ist sie ganz schnell wieder im Helmfutter verschwunden – natürlich, um gleich nach dem Losfahren, wieder über die Sonnenblende zu krabbeln. Na ja, irgendwann schaffe ich es, während der Fahrt das Visier rechtzeitig hoch zu klappen und sie wird vom Fahrtwind entfernt.
Gegen Mittag und nach einer kleinen Irrfahrt durch Narbonne (auch hier weiß die Navi-Tante nicht wirklich Bescheid), haben wir den Bahnhof erreicht und warten auf den Zug. Dann heißt es: Verladen, Einsteigen und ab nach Hamburg. Im Hotel Mercure an der Kieler Straße bleiben wir für die nächsten drei Nächte, bevor wir am 6. September wieder nach Hause fahren.