Santorin

Schon wieder 6:00 Uhr, schon wieder aufstehen wegen eines Ausflugs. Langsam wird das zur Marotte. Aber ohne Ausflug müssten wir entweder 588 Stufen bergauf gehen, sie auf dem Rücken eines Esels bewältigen oder stundenlang an einer Gondelbahn anstehen.

588 Stufen aufwärts…

Thira, der Hauptort des Santorin-Archipels, liegt etwa 150 Meter über dem Meer auf der gleichnamigen Insel und deren Steilküste erhebt sich in einem Winkel von fast 90 Grad. Mit einem Ausflug werden wir ganz bequem im Bus nach oben transportiert.

Eseltrail

Seit 5 Uhr irgendwann liegt die MeinSchiff 1 in der Caldera des Archipels auf 35 Metern Wassertiefe vor Anker auf einem Unterwasserberg. Einen Hafen für Kreuzfahrtschiffe gibt es hier nicht und wir sind froh, dass unser Kapitän umsichtiger war, als Francesco Schettino auf der Costa Concordia und den Tiefgang seines Schiffes sowie die Länge seiner Ankerkette rechtzeitig mit den Gegebenheiten des hiesigen Meeresbodens abgeglichen hat.

Man erinnert sich, was bei zu geringer Wassertiefe heraus kommen kann. Und bei zu großer? Nun, außer auf diesem Unterwasserberg beträgt die Wassertiefe hier etwa 200 Meter – schließlich ist die Caldera ein in sich zusammengebrochener Krater – und haben wir wirklich so lange Ankerketten an Bord…?

Oia

Wir fahren nach Oia, einem kleinen und sehr malerisch an die Steilküste gebauten Ort am Nordzipfel der Hauptinsel Thira. Wozu das „O“ im Ortsnamen dient, bleibt uns verschlossen, denn der Name spricht sich einfach Iia, mit einem ziemlich langen „I“. Man muss sich daran gewöhnen, etwas anderes zu hören als zu lesen.

Überall Bougainville…
…und überall Kirchen!

Der Ort selbst ist tatsächlich wunderschön: Schneeweiße Häuser türmen sich übereinander, gleichsam in den porösen Bimsstein der vulkanischen Steilküste hinein gegraben. Verbunden sind sie durch zahlreiche glatt getretene Treppen aus dunklem Basalt, gesäumt von üppigen Bougainvillearanken und immer wieder „garniert“ mit unzähligen kleinen und kleinsten Kirchen, deren Kuppeldächer meist leuchtend blau gestrichen sind.

Ein solches Ensemble zwischen dem ebenfalls makellos blauen Himmel und dem tiefblauen Meer der Caldera anzuschauen, ist schon grandios. Und es gibt immer irgendwo ein stilles Fleckchen, in das man sich verziehen kann – oder in das man etwas neidisch hinein blicken kann, wenn es den Einheimischen gehört…

Ein Hort der Ruhe – leider nicht für uns.
Ein Traumensemble!

Natürlich sind die Hauptwege durch den Ort mit Bars, Restaurants und Verkaufsläden für Schmuck, Kleidung, lokale Kunst oder auch kitschige Souvenirs gespickt, aber man ist erfreulich unaufdringlich und so können wir auch mal ganz entspannt durch einen Laden schlendern, ohne etwas zu kaufen.

Restaurants in stillen Ecken gibt es auch!

Nach zwei Stunden Aufenthalt haben wir eigentlich alles gesehen und sind nicht böse, dass es wieder zurück geht – zumal die Temperaturen wieder ins abenteuerliche gestiegen sind. Im Nachhinein war das frühe Aufstehen doch die erste Wahl.

Auf Reede

Abgesetzt werden wir in Thira und erhalten ein Freiticket für die Gondelbahn, um wieder zum Hafen und damit zum Tenderboot zu kommen. Thira ist zwar ähnlich aufgebaut, wie Oia ist in unseren Augen aber keine Konkurrenz dazu.

Es sind zu viele Menschen in den engen Gassen, die Läden bieten deutlich weniger Substanzielles, dafür aber mehr Kitsch und Souvenirs und man ist erheblich aufdringlicher zu den Touristen, um sein Angebot anzupreisen. Rasch suchen wir die Gondelstation und begeben uns zurück zum Schiff.

Abschied von dieser wunderschönen Insel.

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