Anfahrt

Hamburg, Blick von der JH „Auf dem Stintfang“

Am 30. Juni 2006, mittags, geht die Reise los. Wir fahren zunächst ein gutes Stück Autobahn und müssen feststellen, daß mit dem Gepäck auch der Spritverbrauch erheblich gestiegen ist. Mit den letzten Tropfen unserer Reservetanks rollen wir auf die nächstbeste Tankstelle. Dann geht es weiter nach Hamburg. Hendriks einziger Wunsch bezüglich der Fahrtroute war es, einen Tag dort zu verbringen. Er wollte die Miniatureisenbahnanlage im ehemaligen Freihafenspeicher und etwas von der Stadt sehen.

Um das zu ermöglichen, hatten wir in der Jugendherberge „Auf dem Stintfang“ ein Zimmer reserviert – auch ein Vorteil der langfristigen Planung, denn diese JH ist wegen ihrer einmaligen Lage im Stadtzentrum und direkt über dem Hamburger Hafen fast immer ausgebucht. Ihr einziger Nachteil: Es gibt nicht einen Parkplatz.

Im Miniaturwunderland

Den Sonnabendvormittag verbringen wir in der Miniwelt und bestaunen über drei Stunden lang die wirklich sehenswerte Modelleisenbahnanlage. Am Ende des Rundganges wissen wir gar nicht, was faszinierender ist: Die Eisenbahn im Format HO oder die unzähligen, mit viel Liebe zum Detail gestalteten Szenarien durch die die Züge fahren. Danach geht es bei herrlichstem Wetter zum Jungfernstieg, auf den Turm des Michels und zur Hafenrundfahrt.

Am Ende dieses Tages ist klar, daß wir die Weiterreise nur mit den Motorrädern schaffen können, denn die Blasen an den Füßen lassen absolut keine weiteren Fußwege mehr zu!

Sonntag ist ein harter Tag. Das war uns schon vorher bewußt, denn es gilt, ohne Umwege nach Hirtshals zu kommen, um dort die Fähre am 3. Juli um 01:15 Uhr nach Kristiansand zu erreichen. In Folge dessen lautet die Route: A7 bis Flensburg, weiter die E45 bis Aalborg und die E39 bis Hirtshals.

Hinter Vejle haben wir allerdings das sture Autobahnfahren satt und gehen auf die 13, in der Hoffnung, daß es hier wenigstens landschaftlich etwas interessanter ist. Die Hoffnung erfüllt sich nicht wirklich, wir fahren nur etwas langsamer geradeaus und landen kurz vor Aalborg doch wieder auf der E45.

Mit der ColorLine nach Norwegen

Immerhin sind wir gegen 19:30 Uhr in Hirtshals, bekommen unsere Tickets um 21:00 Uhr und dürfen nun noch drei Stunden darauf warten, daß es später wird. Aber es geht ja anderen auch so. Nach einiger Zeit kommen wir mit ein paar Bikern aus Meißen ins Gespräch, die schon öfter in Norwegen gewesen waren. Sie geben uns einige gute Tips für den weiteren Reiseverlauf mit.

Um 23:30 Uhr fahren wir auf die Fähre. Die Maschinen werden verzurrt und wir verschwinden pünktlich um 01:15 Uhr in einem sogenannten Couchette, einem einfachen, preiswerten aber sehr sauberen Massenquartier (kleine klimatisierte Zweibettkabinen mit Bettzeug, Handtüchern, Gemeinschaftsdusche und -toilette) ganz unten im Schiff, unter der Wasseroberfläche, unter dem Ladedeck. Nichts für Menschen mit Klaustrophobie…

Die Bärentour: Unsere Route

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