Urlaubsende: Schweiz ohne Berge

Recht früh machen wir uns auf den Weg. Hatten wir die letzten Tage eher kurze Etappen, haben wir heute fast 280 Kilometer vor uns. Und das in einem Land, in dem Geschwindigkeitsvergehen teuer zu stehen kommen.

Schweiz ohne Berge – endlos…

Genf schläft noch und vom See ist nicht viel zu sehen. Zwar führt unsere Route direkt daran entlang, aber die Aussicht ist versperrt von Anwesen, deren Häuser in der ersten Reihe am Ufer stehen und die meist mit massiven Steinmauern gegen die Straße abgeschottet sind. So trödeln wir mit erlaubten 60 km/h auf langweilig gerader Straße gen Norden und freuen uns über jeden Blitzer, den wir rechtzeitig erkannt und vorschriftsmäßig passiert haben – traurig, dass die Strecke sonst nichts zu bieten hat.

Am See von Neuchâtel

Lausanne umfahren wir auf einer Umgehungsstraße und erwarten den See von Neuchâtel. Vielleicht ist der ja etwas weniger verbaut. Ja, tatsächlich: Hier können wir sogar zu einem kleinen Hafen abbiegen und im dortigen Restaurant eine Cola mit Aussicht auf die Bootsstege und den See trinken. Auch sind im Hintergrund Berge auszumachen, die nett anzusehen sind – aber auf unserer Strecke liegen sie überhaupt nicht.

Dann geht es weiter zum Bieler See und durch das – ebenfalls etwas langweilige – Tal der Aare. Ab und an fahren wir direkt am Fluss entlang, dann ist es recht schön, aber meist bleibt es bis Solothurn doch wenig reizvoll.

Abbiegen in die Berge

In Solothurn kommt das Navi auf die Idee, uns links abbiegen zu lassen, in Richtung Basel und kurze Zeit später finden wir uns in den Jurabergen wieder. Auf kleinen und kleinsten Straßen, wie der Schöntalstraße. Umgeben von herrlicher Natur, vielen Bikern und einer ganzen Anzahl von Oldtimern, die hier ihre Wochenendausflüge machen, schleichen wir bergan und bergab.

Damit hatten wir jetzt nicht gerechnet. Quasi am Ende der Tagestour noch einmal in die Berge zu fahren, strengt ganz schön an. Da ist es schon angenehm, am Chilchzimmersattel im Gasthaus auf der Höhe, noch einen Espresso zu trinken. Aber der Juraausflug währt nur kurz. Nach wenigen Kilometern liegen die Berge wieder hinter uns und wir befinden uns im Rheintal direkt auf dem Weg nach Dogern. Dort, quasi in Nachbarschaft eines kleinen Atomkraftwerks liegt unsere Pension, der Landgasthof Tröndle, in der wir uns ein reichliches schwarzwälder Abendessen gönnen.

Blick vom Chilchzimmersattel

Unser letzter Morgen: Auch wenn der Urlaub heute zu Ende geht, bis zum Bodensee bleiben wir noch ein Team. Am Rhein sind wir schnell und Verkehr herrscht am Sonntag um kurz nach 9:00 Uhr auch keiner. Zudem scheint die Sonne – was wollen wir also mehr.

Rheinfall

Bei Klettgau geht es allerdings wieder in die Schweiz, denn wir wollen dem Rheinfall bei Schaffhausen noch einen kurzen Besuch abstatten. Es heißt also wieder, sehr vorschriftsmäßig das Tempo zu halten…

Der Rheinfall in der Morgensonne. Das ist schön anzuschauen und den Abstecher wert. Bald darauf sind wir in Stein am Rhein. Hier fließt eben dieser aus dem Bodensee und uns entgegen, wodurch sich aus unserer Sicht die Landschaft quasi zum Vorläufer des schwäbischen Meeres öffnet.

Fähre in Konstanz

Gegen Mittag haben wir Konstanz erreicht und fahren mit der Fähre hinüber nach Meersburg. In Stetten essen wir noch gemeinsam eine Pizza, dann trennen sich unsere Wege. So, wie die Reise mit zwei Anreisen begann, endet sie mit zwei Abreisen: Dennis fährt zurück ins Kleinwalsertal und ich brause rund 500 Kilometer über Schnellstraßen und Autobahnen nach Sachsen.

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