Zurück in die Berge und ein Bisschen „offroad“

Kurz vor 6:00 Uhr aufzustehen, ist heute kein Problem für uns. Geschlafen haben wir kaum in dieser Nacht und ab 7:00 Uhr lockt das Frühstück. Noch ein Tag Hitzefahren ist nicht unser Ziel. Wir haben uns entschlossen, ab Cannes wieder in die Berge abzubiegen und Saint Tropez auszulassen. Und da heute Sonntag ist, sind die Straßen um diese Uhrzeit noch relativ leer, die Temperaturen erträglich und die Route deutlich kürzer als geplant. Vielleicht können wir noch am Nachmittag einen kurzen Abstecher zu den Gorges du Verdon machen.

Sonntagspause im Schatten

Ab Mandelieu la Napoule fahren wir dann auf bestens ausgebauter Straße durch die interessante Mittelgebirgslandschaft des Massif de l’Esterel. Hier sind die Berge nicht besonders hoch, aber durch die lockere Bewaldung, die hübschen Aussichten auf kleine Städte und Dörfer und die kurvenreiche Straße ist es ein wahren Vergnügen, hier zu fahren. Noch unbeschwerter wäre es, wenn nicht die vielen Bitumenschmierereien auf der Straße wären.

Schließlich erreichen wir die Randgebiete von Saint Raphaël und halten uns nordwärts auf der D4 bis Tourrettes, wo wir auf die D19 abbiegen. Beide Straßen sind schön kurvig, gut bis sehr gut ausgebaut und landschaftlich interessant. So kommen wir zügig voran und erreichen Comps sur Artuby, wo wir im Grand Hotel Bains vorgebucht haben.

Comps-sur-Artuby

Interessanterweise stimmen die Koordinaten, die das Hotel von sich selbst im Internet veröffentlicht hat, überhaupt nicht mit seinem tatsächlichen Standort überein, weshalb wir – navihörig, wie wir nun einmal sind – mit den bepackten Maschinen erst einmal durch einen gut besuchten Mittelaltermarkt jonglieren, der heute das gesamte Zentrum des Ortes ausmacht. Die Besucher sind darüber wenig begeistert und nachdem uns einer von ihnen ärgerlich angehalten hat, hilft er uns immerhin weiter, den richtigen Weg zu finden. Wir waren bereits längst am Hotel vorbeigefahren, ohne es zu bemerken…

Mittelaltermarkt

Zimmer beziehen, Duschen und Mittag essen. Dann wollen wir die Gorges du Verdon erkunden. Aber wir haben nicht mit der letzten Nacht gerechnet, die jetzt ihren Tribut verlangt. Während wir auf den Betten liegend über die Nachmittagsfahrt diskutieren, schlafen wir ein und werden erst am späten Nachmittag von einem Musikumzug geweckt, bei dem die Mittelalterlichen dudelsackpfeifend, handleiernd und laut trommelnd durch die Straßen ziehen. Also keine Gorges du Verdon heute, sondern Mittelaltermarkt.

Wir erstehen ein echtes Nougat – eine Art türkischer Honig – und schauen den verkleideten Kämpfern zu, die, als zwei rivalisierenden Gruppen, auf dem hiesigen Bouleplatz ihre Schwerter, Lanzen und Schilde erheben, um mit lautem Gebrüll aufeinander loszurennen. Was für ein Spektakel!

Ausblick zu den Gorges du Verdun

Gegen Abend beschließen die Mittelalterlichen ihren Markt mit einem schönen Umzug aller Darsteller und wir den Tag mit einem hervorragenden Abendessen auf der Terrasse des Hotels. So geht Urlaub!

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