Athen

Um 6:00 Uhr geht unser Wecker. Ja, wir haben unvorsichtigerweise den Vormittagsausflug Athen mit Besuch der Akropolis gebucht und dafür ist um 7:50 Uhr Treffen im Theater. Ich habe schlecht geschlafen, das Frühstück schmeckt nicht, mein Körper rebelliert. Egal, auch wenn es ins geistige Zentrum des antiken Griechenlands geht, ohne ein Mindestmaß an körperlicher Anwesenheit hat auch bei Platon und seinen Kollegen nichts funktioniert. Die Stadtgöttin Athena nehmen wir da jetzt mal aus…

Akropolis am Morgen

Im Hafen von Piräus einfach so herumzulaufen ist lebensgefährlich. Daher bekommen wir einen Shuttlebus zum Ausflugsbus. Skurril! Aber dann geht es los. Unser Guide will früh an der Akropolis sein, damit es dort noch nicht so voll und vor allem nicht so heiß ist. Genau das haben allerdings alle andere Guides auch vor und so befinden wir uns unter Hunderten von Touristen bei inzwischen weit über 30 Grad in der Einlassschlange. Schatten? Weitestgehend Fehlanzeige! Mühsam und quälend langsam wälzt sich die Touri-Schlange den Berg hinauf. Der Boden ist glatt getreten und rutschig. An Regen mag hier trotz der Hitze niemand denken.

Die unvermeidliche Tour-Schlange…
Ganz oben angekommen

Oben die obligatorische Geschichtsstunde über das wechselhafte Schicksal dieser Stätte. Lange vor Christi Geburt für antike griechische Götter erbaut, dominiert der Parthenon-Tempel für die Jungfrau Athene das Ensemble. Hier war das weltliche, geistliche und geistige Zentrum der Stadt.

Im 6. Jahrhundert wurde der Tempel dann vom Christentum übernommen und der Jungfrau Maria geweiht – die Story mit der Jungfrau passte einfach. Anschließend kamen die Türken und bauten daraus eine Moschee, die sie im Krieg als Munitionslager benutzen. Das wurde getroffen und flog in die Luft. Selbst schuld! Sowas kommt nunmal von sowas!

Und jetzt? Jetzt hat man hier oben die Heiligkeiten aufgegeben und ist seit Jahrzehnten dabei, die Trümmer wieder fein säuberlich zusammen zu setzen.

Blick über Athen

Wir machen ein paar Fotos, staunen über die Aussicht auf die Stadt, in der sich an vielen Stellen weitere Tempel ausfindig machen lassen, und sammeln Informationen über den hier verwendeten Marmor für einen Earth-Cache. Aber schließlich wird es uns zu heiß und – ehrlich gesagt – auch zu langweilig. Es sind eben alte Steine… Wir reihen uns wieder ein und es geht in ähnlicher Schlange wie hinauf wieder abwärts.

Tempel, überall Tempel

Unten angekommen, folgt eine kleine Stadtrundfahrt, bei der wir u.a. das Stadion für die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit bewundern – es ist vollständig aus Marmor erbaut und ähnelt sehr seinem antiken Vorbild.

Weiter geht’s zum Rathaus, zum Parlamentsgebäude, vor dem die berühmten zwei Soldaten der Präsidialgarde mit ihrer pittoresken Fustanella, der Uniform der griechischen Freiheitskämpfer mit der roten Mütze und den bebommelten Schuhen, ihre eigenwillige Wanderung vollziehen, zur alten Universität und zur Stadtbibliothek, vorbei an dem zu Stein gewordenen Lord Byron, diesem grenzenlosen Griechenlandfreund, und dem Haus von Heinrich Schliemann, dem ewig ausgrabenden.

In der Altstadt von Athen: Plaka

Zum Schluss landen wir am Denkmal der Melina Mercouri, die als Schauspielerin begann und schließlich als gefeierte Kultusministerin endete. Genau vor ihrer Statue hält unser Bus und entlässt uns in eine Stunde Freizeit, die wir für einen Rundgang durch Plaka, die Altstadt von Athen nutzen.

Touri-Gasse in Plaka

Natürlich sammeln sich in diesem Viertel die Touristen in ähnlicher Dichte wie auf dem Weg zur Akropolis, aber irgendwie gehört das hier auch dazu. Wir suchen wieder mal ein paar Caches – dadurch sieht man auch noch Ecken, die nicht so überlaufen sind – und ver-laufen uns, sodass wir letztlich mit Google Maps auf dem Handy durch die Gassen eilen, um noch rechtzeitig wieder am Bus anzukommen.

Inzwischen haben wir 38 Grad. Nach weiteren Fußwegen steht uns nicht der Sinn. Auf geht’s zurück zum Schiff!

Ade, Athen – auf nach Santorin!

Nach einer erfrischenden Dusche und einem erholsamen Nachmittagsschläfchen, ruft uns die Dekadenz! Und mit einem Glas Champagner geht es zum Abendessen, bei dem das Schiff aus Piräus ausläuft, Ziel Santorin.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

©2018 by benn-family / Präsentiert mit WordPress