Mykonos

Heute muss die Sonne ohne uns aufgehen. Zwar wirft der Kapitän ungefähr zu dieser Zeit den Anker vor Mykonos, aber es genügt uns, wenn er wach ist. Einen Ausflug haben wir nicht gebucht, wir wollen die kleine Stadt auf eigene Faust erkunden. Da reicht es, so gegen 8:00 Uhr aufzustehen.

Ausblick zum Hafen
Ausschiffen

Der morgendliche Ausblick vom Kabinenbalkon verspricht einiges: Schöne weiße Häuser, wie an den Berg bzw. an die Insel geklebt, locken zum Besuch und da wir auf Reede liegen, holen wir uns schnell zwei Tenderkarten.

Zweieinhalb Stunden kreuzen wir durch die engen Gassen, vorbei an unzähligen Kirchen, Souvenir-, Schmuck- und Kleidungsgeschäften und entlang einer nicht enden wollenden Anzahl von Bars und Restaurants. Wer hier nichts findet, um sein Geld auszugeben, ist entweder geizig oder arm dran. Ich kaufe mir ein Paar Sandalen…

Die Lektorin des Schiffes hatte in einem Vortrag über Mykonos mit einer stattlichen Anzahl von Beispielbildern auf die vielen „entzückenden“ Fotomotive hingewiesen. Und in der Tat, viele hübsche Eckchen werden auch von uns auf Speicherkarten gebannt. Alles ist fein säuberlich herausgeputzt und gut gepflegt.

Die unzähligen Kirchen, kleine und große, erstaunen uns schon. Hier hat scheinbar jede Familie oder zumindest jede eng definierte Nachbarschaft ihr eigenes Gotteshaus. Außerdem faszinieren uns die Treppenaufgänge der Häuser. Meist in blau gehalten, was einen schönen Kontrast zu den weißen Hauswänden ergibt, führen sie zu den Wohnungen im ersten Stock – höher ist hier eigentlich kein Haus – und erfüllen damit nicht nur ihren eigentlichen Zweck sondern dienen gleichsam als Hauszierde.

Wir versuchen dem allgegenwärtigen Kommerz so gut es geht auszuweichen und suchen nach eben diesen Winkeln.

Die erste Kirche direkt am Hafen
Eine der zahlreichen Kirchen in der Stadt
Überall Kirchen
Mykonos-Impressionen

Und dann plötzlich hinter einer Biegung der Kontrast: Hier weiß manches Weiß gar nicht mehr, wie weiß wirklich aussieht. Plötzlich werden die gepflegten Treppen zu waghalsigen, schlecht befestigten Felsvorsprüngen und daneben häuft sich übel stinkender Müll, ab und an garniert mit einem verrotteten Motorroller oder dem, was davon noch übrig geblieben ist. Schade, wir waren auf unserer Suche nach idyllischen Winkeln offensichtlich zu weit gegangen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Zu weit gegangen…

Also kehren wir um und besuchen die berühmten Windmühlen auf einem Hügel oberhalb der Altstadt. Es weht ein frischer Wind, der Besuch verläuft angenehm. Es sind natürlich außer uns noch weitere Besucher dort, aber es hält sich in Grenzen. Wir hatten Schlimmeres erwartet – bzw. befürchtet.

Die berühmten Windmühlen

Jetzt noch ein Wasser oder eine Cola am Hafen und dann retour zum Schiff. Inzwischen ist es nämlich trotz des Windes recht heiß geworden. Leider haben wir nicht mit den (!) Preisen gerechnet. Etwa 4 bis 5 Euro werden für derart einfache Getränke aufgerufen und das ist uns dann doch zu viel! Schließlich gibt es das alles an Bord inklusiv (ja, ja, die bösen Heuschreckentouris: rennen durch die Stadt und lassen nicht mal ein paar Euronen da). Trotzdem, das nächste Tenderboot ist unseres. Dann schnell vorbei am Holiday-Gruselbereich des Schiffes und ab auf die Terrasse von Gosch.

Der Holiday-Gruselbereich

Hier lassen wir den Nachmittag ausklingen bei (ja, ja) Inklusivgetränken, Inkusivfutter und der herrlichen Aussicht auf die Insel im Schatten eines großen Tarps. Egal, wer was darüber denken mag, wir genießen es!

Zurück an Bord

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

©2018 by benn-family / Präsentiert mit WordPress